Ein Reisebericht von Stefanie & Alexander Kuhn aus Langenselbold
Ein Hotel, in dem man sich willkommen fühlt...Wir wollten ein paar Tage dem Alltag entfliehen und stöberten online nach einem geeigneten Domizil. Etwas Besonderes sollte es sein, gehoben, aber dennoch erschwinglich, in einer netten Gegend, wo man abschalten, sich verwöhnen und einfach nur mal gut gehen lassen konnte. Bald hatten wir ein paar verlockend klingende Arrangements gefunden – doch die Wahl fiel recht schnell auf das Welcome Hotel in Bad Arolsen. Das Hotel, ein Stilmix aus historischer und moderner Architektur wirkte charmant, gefiel uns. Also buchten wir die „Champagner-Tage“. Zwei Übernachtungen mit einem 5-Gänge-Menü an dem einen und Büfett an dem anderen Abend, im Preis enthalten waren zudem ein Cäsar- und Cleopatra-Bad und eine Flasche Champagner mit Erdbeerschale, letzteres auf dem Zimmer serviert. Der Preis schien uns dazu noch angemessen. Unser guter erster Eindruck sollte sich dann auch bestätigen!
Zur Anreise: Das in Nordhessen gelegene Bad Arolsen hat einen angenehm kleinstädtischen Charakter mit barockem Innenstadtkern. Hervorzuheben ist hier vor allem das prächtige Stadtschloß, ganz in der Nähe des Hotels gelegen. Wir kommen gegen ca. 14.00 Uhr an (Late-Check-In!) und begrüßen zunächst mal, das es genügend Parkplätze gibt und lange Wege des Koffertragens entfallen. An der Rezeption werden wir freundlich empfangen. Unser Zimmer liegt im Erdgeschoss eines zweistöckigen Gebäudes. Das Zimmer: es hat eine angenehme Größe, ist hell und modern eingerichtet, an der Wand prangt ein Flachbildfernseher, das Bad hat einen großen Eckspiegel und es gibt sogar eine richtige Badewanne! Alles macht einen sauberen Eindruck. Wir öffnen die Terrassentür und blicken auf eine saftig grüne Wiese, sehr schön – das Auge wohnt schließlich mit. Wenn es etwas auszusetzen gibt, dann bewegt sich das in einem tolerablen Rahmen, wir konnten jedenfalls keine wirklichen Kritikpunkte finden. Zeit, den Spa-Bereich zu erkunden! Der Zugang zum
„Lagunenbad“, und der Saunalandschaft ist gratis, jedenfalls für Hotelgäste. Für uns steht bereits eine gepackte Badetasche bereit! Wir ziehen die darin befindlichen Bademäntel an und gehen treppab, Bad und Sauna sind im Kellergeschoss. An einem Mineralbrunnen kann man das hauseigene Heilwasser kosten. Das Lagunenbad selbst wirkt auf den ersten Blick enttäuschend: wir fragen uns, wo denn jetzt die Lagune ist? Der Pool selbst ist nicht sehr groß und schon gar nicht tief – für Bahnenschwimmer keine Empfehlung. Zwei Plastikpalmen und ebenso künstliche Pflanzenaccessoires heben die Atmosphäre auch nicht wirklich. Zudem ist hier buchstäblich die Patina ab – an Decke und Wände sind so manche Blessuren, immerhin ist während unseres Aufenthaltes ein Hotelmitarbeiter zugange, der Fotos vom schadhaften Interieur macht und auf eine Instandsetzung hoffen lässt. Das fanden wir toll.
Im Pool lassen sich via Knopfdruck Massagedüsen aktivieren, die für etwas Abwechslung sorgen.. Wirklich überzeugt hat uns dafür der große Whirlpool. Ebenfalls über zwei Schalter lässt sich das Sprudelvergnügen in Gang setzen, die Temperatur stimmte auch, wunderbar. So richtig auftrumpfen kann der Spa-Bereich jedoch mit der Saunalandschaft. Mehrere Schwitzkammern, u. a. eine Salzkristall- und Hammam-Sauna laden in wunderschön designtem Ambiente zum gemeinsamen Transpirieren ein. Nach dem saunieren kann man zu einer Liegewiese im Freien, im begrünten Innenhofareal der Hotelanlage gelegen. Doch man kann nicht nur Baden und Saunieren. Das Wellness-Angebot umfasst noch einiges mehr, u. a. Das Cäsar- und Cleopatra-Bad, das wir in unserem Arrangement hatten. Nach antikem Vorbild kann man hier in einem „Milchbad“ entspannen, das hat nun nicht wirklich jedes Hotel zu bieten. Die übrigen Spa-Angebote haben wir nicht alle gesehen, wir sind jedoch überzeugt, das sie einen ähnlich positiven Eindruck hinterlassen hätten. Die Verkostung: Der Frühstücksraum liegt im „alten“ Gebäudeteil. Fachwerk und Moderne gehen hier eine stilvolle Symbiose ein, trotz der Größe des Raumes wirkt er gemütlich. Das Büfett bietet eine überwältigende Fülle und erschlägt einen schon fast mit seiner Reichhaltigkeit. Dabei sind klassische Frühstückszutaten ebenso vertreten, wie herzhaft deftiges, etwa Rührei und Bacon. Alles macht einen frischen und appetitlichen Eindruck, der sich auch bestätigt hat. Erwähnen möchten wir auch die stets freundlichen und flotten Servicekräfte. Im hauseigenen Café lässt sich ebenfalls lecker speisen, die Preise sind noch dazu moderat. Highlight waren natürlich die abendlichen Dinners. Das 5-Gänge-Menü wrude in einem extra Raum serviert. Die Tischdeko war sorgfältig arrangiert, es wirkte weder spartanisch noch überladen. Der Champagner kam und dann ging es auch schon los mit den Gängen, angefangen von einem kleinen Gruß aus der Küche, der schon ahnen ließ, auf welchem kulinarischen Niveau das Folgende sein würde. Nahezu alles, was serviert wurde, schmeckte nicht nur lecker sondern wurde auch ebenso präsentiert. Doch nicht nur die Qualität stimmte, auch die Quantität. Eigentlich waren wir schon nach dem dritten Gang satt. Doch man konnte sich ja genügend Zeit zwischen den Mahlzeiten lassen und sich z. B einen wohlschmeckenden Wein kredenzen lassen. Das Büfett am zweiten Abend stand unter dem Thema „Barbecue“ und bot ebenfalls eine kaum zu bewältigende Auswahl. Alles in allem geschmacklich Top. Für den abendlichen Ausklang bietet sich ein Besuch im „Plückers“ an, eine Bar mit „Unterhaltungswert“, vis-a-vis vom Hotel gelegen. Auch hier wieder fällt uns wieder das Ambiente angenehm ins Auge. Rustikal, aber mit Stil. So muß eine Bar aussehen. Wer will kann es sich sogar auf bequemen Sofabänken und Couchsesseln Platz nehmen oder sich an einer Wii-Konsole austoben. Ein riesen Spaß in einer lustigen Runde. Da schmecken die, preislich attraktiven Cocktails nochmal so gut.
Das Welcome Hotel Bad Arolsen ist eine willkommene Überraschung. Einfach mal schnell ein paar Tage den alltäglichen Streß von sich abschütteln, sich wohlfühlen und verwöhnen lassen, in einer reizvollen Umgebung in der „Mitte“ Deutschlands – das kann man hier bestens. Familien mit Kinder finden in der Umgebung diverse Freizeitmöglichkeiten (z. B. Den Edersee, der nur 20 km entfernt liegt, oder auch den deutlich näher gelegenen Twistesee), die ältere Generation schätzt den Komfort und das Ambiente, sich wie ein Herrscher bewirkten zu lassen, denn hier ist der Kunde eben König, bzw. Königin – wer braucht da schon Rom und Alexandria!