Beginnen wir bei den Römern, die überall ein Thermalbad errichteten, wo sie auf heißes Wasser stießen. So war es auch in Baden-Baden. Sein Doppelname ließ wohl schon manchen Gast schmunzeln. Die merkwürdige Kombination entstand, als man den Namen des Ortes Baden um die Bezeichnung der gleichnamigen Landschaft Baden erweiterte. Darüber mussten die Römer noch nicht nachdenken, als sie hier ihre Badeanstalten errichteten. Die heutigen Caracalla-Thermen stehen auf den Resten dieser antiken Wohlfühlorte und setzen damit eine 2.000 Jahre alte Bädertradition fort.
Die Hotels von heute greifen ebenfalls auf alte Architektur zurück. So entstand der Badische Hof in den Mauern eines ehemaligen Kapuzinerklosters. Mit seiner prächtigen, säulengeschmückten Eingangshalle und einer eigenen Thermalquelle reiht er sich nahtlos in die eleganten Kurhotels Deutschlands ein.
Wir bleiben bei den Römern, die auch Bad Bertrich in der Vulkaneifel kannten. Als sie hier die ersten Badehäuser errichteten, nannten sie es aber noch Bertriacum. 1476 wurde der Ort zum Staatsbad von Kurtrier erhoben, zahlreiche Besuche von Erzbischöfen aus Trier waren die Folge. 1787 gefiel es dem gerade regierenden Kurfürsten Clemens Wenzeslaus von Sachsen so gut, dass er sich hier ein Schlösschen im klassizistischen Stil errichten lies. Aus dem anliegenden Kavaliershaus entstand später ein Kurhotel, das heute als Parkhotel seine Gäste empfängt. Gleich gegenüber kannst du in einem ehemaligen Kloster der Vinzentinerinnen absteigen. Dieses wurde zu einem Kurhotel umgebaut und bietet heute seinen Gästen unter dem Namen Quellenhof Kost und Logis. Beide Kurhotels haben eines gemeinsam: Zur Vulkaneifel Therme, Deutschlands einziger Glaubersalztherme, sind es nur ein paar Schritte.
Schon im Jahre 77n.Chr. beschrieb Plinius der Ältere in seinem Werk Naturalis Historia die heilsamen Quellen von Aquae Mattiacorum. Aus dieser römischen Siedlung entstand später Wiesbaden, die heutige Landeshauptstadt von Hessen. 14 Quellen sprudeln direkt unter der Stadt hervor. Einige davon – zum Beispiel der Kochbrunnen – sind öffentlich zugänglich. Das klassizistische Kurhaus von Wiesbaden gilt als eines der prunkvollsten Festbauten Deutschlands. Neben den öffentlichen Kuranstalten mit ihren prächtigen Hallen warben aber auch private Häuser mit eigenen Quellen. So speist noch heute das Hotel Schwarzer Bock sein Thermalbecken aus einer 36°C heißen Quelle. Der Nassauer Hof hält für seine Gäste sogar einen Rooftop-Pool mit dem wohltuenden Nass bereit.
Wir sind mit unserem Latein noch nicht am Ende. Zu den größten Bewunderern der heißen Quellen in der römischen Gründung Aachen gehörte Karl der Große. Steintafeln am Elisenbrunnen erinnern an weitere Persönlichkeiten, die sich hier erholten. Darunter sind Namen wie Peter der Große oder Friedrich der Große verzeichnet. Auch Giacomo Casanova weilte hier. An die Zeit der eleganten Kurhotels erinnert heute der Quellenhof, der 1916 eröffnet wurde. In den 30er Jahren schwammen hier die Gäste im größten Thermalschwimmbad Europas. Ganz dem Zeitgeist entsprechend ist dieser Teil des Hauses inzwischen durch einen Wellnessbereich mit asiatischen Touch ersetzt worden. Auch interessant: Eigentlich darf sich die Stadt Karls des Großen Bad Aachen nennen. Aber die findigen Aachener lassen den Namenszusatz lieber weg und erfreuen sich daran, dass ihre Stadt in sortierten Listen immer an erster Stelle steht.
Wo waren die Römer garantiert nicht? An der Ostsee! 1793 entstand hier unweit der mecklenburgischen Stadt Doberan das erste Seebad Deutschlands. Damals war das noch ein Vergnügen für Adelige und wohlhabende Bürger. Und so wurden auch die Logierhäuser und Badehäuser gestaltet.
Der Adel ging, der Charme der mondänen Villen blieb. Die in der damaligen Modefarbe Weiß errichteten Häuser reihen sich wie eine Perlenkette entlang der Ostseeküste und gaben dem Kurort den Beinamen „Die weiße Stadt“. Eines der renommiertesten Häuser direkt an der Seebrücke ist das Grand Hotel Heiligendamm. Es setzt sich aus einem Ensemble aus mehreren Gebäuden zusammen. Dazu gehört neben dem Kurhaus auch die Burg Hohenzollern, welche in Wirklichkeit ein zinnenbekröntes Hotelgebäude ist. Natürlich ganz in Weiß! Jede der Suiten des Hotels ist individuell gestaltet und für die Kinder steht eine eigene Villa als Spieleparadies zur Verfügung.
Als im 19.Jh. die Seebäder auf Rügen entstanden, entwickelte sich gleichzeitig eine eigene Architekturform. Statt große Hotels wurden gemütliche Villen errichtet, auf deren Veranden die Gäste den Sonnenuntergang an der Ostsee genossen. Der Typus der Bäderarchitektur breitete sich aus und machte auch vor Binz nicht halt. 1890 erhielt dieses Ostseebad zusätzlich ein Kurhaus, zu dessen ersten Gäste die deutsche Kaiserin Auguste Viktoria zählte. Heute bietet es dir unter dem Namen Travel Charme Kurhaus Binz einen 1.500m² großen Spa-Bereich mit Pool- und Saunalandschaft. Die Mahlzeiten genießt du im eleganten Kurhaus-Restaurant, dessen hohe Fenster dir die Sicht auf die Ostsee ermöglichen. Von der Hoteltür bis zum feinsandigen Strand und der langen Seebrücke von Binz sind es nur wenige Schritte. Dort genießt du die würzige Seeluft, um dir anschließend im beheizten Außenpool des Hotels ein Bad zu genehmigen.
Vielleicht vermisst du für einen richtigen Urlaub am Strand die Palmen? Die gibt es leider an der Ostsee nicht. Dafür in Bad Pyrmont! Das traditionsreiche Bad sorgt mit diesen exotischen Bäumen in seinem Kurpark für ein besonderes Flair. Bekannt wurde der Ort aber für seine Dunsthöhle, in der Kohlensäure frei austritt. Um dieses Naturereignis entwickelte sich ein ausgeprägter Kurbetrieb. Zur Entwicklung der Stadt trug aber auch das Glücksspiel bei, dass hier ab dem 18.Jh. reichlich gepflegt wurde. Das älteste Haus in Bad Pyrmont ist der Fürstenhof, der 1777 als „Fürstliches Badelogierhaus“ errichtet wurde. Seine Lage direkt am Hyllige Born macht es noch heute zu einer der ersten Hoteladressen in der Stadt. In seinem Restaurant lässt es sich unter Stuckdecken herrlich tafeln, bevor du dich mit einem Cocktail unter die Palmen im Kurpark zurückziehst.
Bad Kissingen ist kein Kurbad, es ist ein Weltbad. So nannte man früher Orte, die sich bemühten, Gäste aus allen fernen Ländern zu gewinnen. Diesen bot man neben heilsamen Quellen allerlei Unterhaltung: Theater, Casinos und weitläufige Parkanlagen entstanden. Statt genau einem Kurhotel warben hier ganze Ensembles von prachtvollen Hotelgebäuden um noble Kundschaft. Ein Beispiel dafür ist das Bristol Hotel, das mit seinem klassizistischen Gebäude aus dem 19.Jh. direkt am weitläufigen Rosengarten von Bad Kissingen liegt. 130 verschiedene Sorten verteilen sich auf hier auf rund 10.000 Rosenstöcke.
Soll es lieber etwas Kleineres sein? Das Kur-Hotel Villa Thea bietet das Ambiente einer im Jahre 1860 gebauten Privatvilla. Auch von hier sind es nur ein paar Schritte in das duftende Rosarium des Weltbads an der fränkischen Saale.
In Bad Kreuznach duftet es zwar nicht nach Rosen, entlang der Gradierwerke kannst du dennoch kräftig durchatmen. Die an diesen Vorrichtungen herabrieselnde Sole lädt die Luft mit Salzaerosol auf und reinigt die Atemwege der Spaziergänger. In einem starken Kontrast zu den aus Holz und Reisig gefertigten Gradierwerken steht das Parkhotel Kurhaus von Bad Kreuznach. Es wurde 1913 im Stil eines Palasthotels errichtet und bringt durch seine geschwungenen Linien und Jugendstilelemente Eleganz und Glamour in den Kuralltag. Sein Standort im Salinental ermöglicht das Spazieren entlang der Gradierwerke noch vor dem Frühstück. Und wenn du doch lieber in einem Becken mit warmen Wasser abtauchen möchtest: Die nahe Crucenia Therme ist über einen Bademantelgang mit dem Hotel verbunden.
Manche Redner haben ihren Hals schon mit Emser Pastillen befeuchtet. Deren Rohstoff stammt aus den Heilquellen des Staatsbades Bad Ems in Rheinland-Pfalz. Dieses galt im 19.Jh. als Treffpunkt führender Adelshäuser aber auch weltbekannter Schriftsteller. Eine russische Kirche mit ihren typischen goldenen Türmen erinnert daran, dass sich hier Persönlichkeiten wie Zar Nikolaus I. oder Fjodor Michailowitsch Dostojewski zur Kur einfanden. Manche erfreuten sich aber auch nur am gewagten Spiel in einer der ältesten Spielbanken Deutschlands. Als gute Adresse galt damals wie heute das Grand Hotel von Bad Ems. Dieses wird heute unter dem Namen Häcker’s Grand Hotel geführt und verwöhnt dich mit einem aus unterirdischen Quellen gespeisten Thermalbecken.
Darf es etwas ruhiger sein? Vielleicht ist Bad Muskau jetzt nicht das größte Moorbad in Deutschland. Auf seinen Park ist die kleine sächsische Stadt an der Grenze zu Polen aber zu Recht stolz. Dieser wurde von niemand Geringerem als Hermann von Pückler-Muskau angelegt, der sowohl als Fürst als auch als Landschaftsplaner tätig war. Inzwischen gehört diese großartige Gartenanlage zum UNESCO-Weltkulturerbe. Da sich der Park zu einem großen Teil auf polnischem Gebiet erstreckt, lässt sich der Kuraufenthalt gleich mit einem Ausflug ins Ausland kombinieren. Ganz der Kurtradition von Bad Muskau fühlt sich das Kulturhotel Fürst Pückler Park verpflichtet. Hier kannst du dich so richtig schön in Muskauer Moor packen lassen. Das Hotel besticht mit seiner Lage: Es steht genau zwischen dem historischen Marktplatz und dem weltberühmten Park.
Ein weiterer Grenzort mit interessantem Kurangebot ist Oberstaufen. Diese Gemeinde im Oberallgäu ist der einzige staatlich anerkannte Schrothkurort Deutschlands. Die Kur basiert auf einer Idee des Naturheilers Johann Schroth und wurde von dem Arzt Hermann Brosig in Oberstaufen etabliert. Eigentlich wäre dieses Heilverfahren an keinen bestimmten Ort gebunden, aber die schöne Landschaft des Allgäus tröstet über geforderte Enthaltsamkeit bei Essen und Trinken ideal hinweg. Statt Kurhäuser im klassizistischen Stil mit langen Wandelhallen verwöhnen hier holzvertäfelte Landhäuser mit blumengeschmückten Balkonen und rustikalen Bauernstuben. Ein Beispiel dafür ist das Kurhotel Hirsch, dessen Frühstücksraum in einer 100 Jahre alten Allgäuer Stube untergebracht ist. Das motiviert dazu, bei den für den Heilungserfolg wichtigen Spaziergängen nach weiteren urigen Plätzen Ausschau zu halten.
Jetzt sind wir mit Bad Reichenhall fast schon in Österreich und damit am Ende der Liste. Die Geschichte dieses Ortes ist eng mit der Gewinnung von Salz verknüpft. Seine alten Sudhäuser bilden heute ein sehenswertes Ensemble in dieser oberbayerischen Stadt. In diesen wurde aus der Sole durch Erhitzen das kostbare Salz gewonnen. Doch auch die Sole selbst brachte Bad Reichenhall Anerkennung und Reichtum, verhalf sie doch zahlreichen Kranken zur Genesung. Ein Gradierhaus – das als Freiluft-Inhalatorium diente – steht heute als Beispiel für die Anwendung dieses Kurmittels. Als Symbol für die mit der Kur verbundenen Hotellerie gilt das Hotel Axelmannstein. Ursprünglich als Sole- und Molkenkuranstalt Achselmannstein gegründet, bildete es die Keimzelle der Kurbetriebe. Ein zufriedener Gast des Hotels war Erich Kästner, der es in seinem Roman „Der kleine Grenzverkehr“ als Schauplatz verewigte.
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