Mit folgender Situation können sich bestimmt viele identifizieren: Man ist in eine neue Stadt gezogen. Am Anfang ist alles noch sehr aufregend. Man lernt neue Leute kennen, erzählt ihnen, wo man herkommt, was man so mag und wer man so ist. Den Freunden in der alten Heimat berichtet man von seinem neuen Leben, den Orten, den Menschen und den Erlebnissen.
Alles ist anders, alles ist aufregend. Man baut sich seine eigene kleine Welt von Grund auf neu. Aber nach einiger Zeit, wenn das soziale Netz ausgebaut ist und die Straßen vor dem Haus nicht mehr ganz so fremd, sondern Alltag und Zuhause geworden sind, verlieren wir etwas. Wir verlieren den Blick für das Besondere, es gibt weniger zu erzählen, weil wir weniger erleben und weniger wahrnehmen.
Der Alltag schleicht sich ein und der Filter, durch den wir unsere Umwelt wahrnehmen, wird immer undurchlässiger. Im Tunnelblick entdeckt man nichts Neues mehr. Alle Fotos wurden schon mit allen geteilt, jeder weiß alles über dich – es fehlt einfach an Gesprächsstoff. Wenn dann der Punkt erreicht ist, an dem man anfängt, sich bei einem Glas Wein mit seinen Freunden über das Wetter und den öffentlichen Nahverkehr zu unterhalten, ist es höchste Zeit, die Reißleine zu ziehen!
Jetzt heißt es: raus. Egal wohin, einfach weg. Neue Geschichten finden. Denn wer reist, der hat was zu erzählen, und wer was zu erzählen hat, dem hört man gerne zu. Nicht zuletzt erfrischt jedes Urlaubsabenteuer – und sei es noch so klein – den Blick für den Alltag noch lange Zeit nach deiner Rückkehr.
Kurzum: Mit einer kleinen Auszeit tust du dir nicht nur für den Moment etwas Gutes, sondern kannst auch noch Wochen danach von deinen außergewöhnlichen Erlebnissen und besonderen Stunden zehren und berichten. Noch heute erzähle ich gerne von meiner Wanderung auf Mallorca oder dem Lagerfeuer an einem einsamen Ostseestrand. Es gibt nichts Schöneres, als eine Unterhaltung mit ein paar Reiseanekdoten aufzuwerten.
Spannende Geschichten warten überall auf dich, du musst nur losziehen, um sie zu finden! Ein kleiner Profi-Tipp: Im Rückblick sind Sonnenuntergänge immer farbenprächtiger, das Meer klarer und die Temperaturen angenehmer, als sie tatsächlich waren. Also trau dich ruhig, mit deinen Erzählungen ein wenig zu übertreiben und Geschichten dramatisch auszuschmücken, denn das ist es, was am Ende einer Reise bleibt: lieb gewonnene Erinnerungen – und die sollen doch so schön wie möglich im Gedächtnis bleiben. Wer nicht so gerne mit Anekdoten prahlt, der greift einfach zu Stift und Papier. Ein Reisetagebuch hilft dir, die besten Erlebnisse festzuhalten und dann wieder hervorzukramen, wenn das Fernweh ruft.
Wir leben in einer extrem stressigen Zeit. Alles muss „höher, schneller und weiter“ kommen – Selbstoptimierung und Effizienz bis zum bitteren Ende. Burnout ist zu einer offiziell anerkannten Krankheit geworden und die Work-Life-Balance hängt bei vielen Menschen extrem schief in Richtung „Work“. Um da nicht völlig am Rad zu drehen, ist eine kleine Auszeit ab und an unabdingbar. Dabei geht es gar nicht darum, richtig weit wegzufahren. Oft genügt es, in diesem Hamsterrad kurz innezuhalten, mal wieder abzuschalten und das Leben zu genießen.
„Kein Ziel, kein Plan, aber fantastisches Wetter, wir brauchen nicht viel, nur Fanta und Pappbecher“, singt der deutsche Rapper Casper in einem seiner Songs und trifft damit den Nagel auf den Kopf: Es braucht nicht viel, um Erholung zu finden. In diesem Fall geht es nicht darum, weit wegzureisen um einen positiven Effekt zu spüren.
Ein Wochenende mit Freunden, eine zweitägige Wanderung, einmal Zelten am See und zurückreicht vollkommen: Kurz, spontan umsetzbar, preisgünstig, dafür logistisch umso effizienter und erholsamer für deine alltagsgeplagte Großstadtseele. Quality time nennt man diese kleinen Ausbrüche aus dem Alltag. Egal ob alleine oder mit Partner und Freunden, bei mir wirken diese Wochenendtrips Wunder. Ich merke, wie ich förmlich neue Kraft tanke, wenn ich den Alltag ein paar Stunden vergesse und mich darauf besinne, nur im Hier und Jetzt zu leben.
Die kindliche Neugierde kommt zurück, genau wie die Abenteuerlust. Wir werden wieder sechzehn, klettern auf Bäume, schwimmen in viel zu dreckigen Seen, laufen barfuß durchs Gras und freuen uns über angekohltes Stockbrot vom Lagerfeuer – ganz ohne Staufallen und Flughafenfrust. In Naherholungsgebieten oder im benachbarten Ausland urlaubt es sich oft stressreduzierter als in touristischen Hotspots, die ein lange Anreise erfordern.
Diese innere Zufriedenheit, die uns auf solchen Reisen überkommt, kann man direkt in den Alltag mitnehmen. Denn: Uns fehlt es heutzutage an einer gesunden Portion Gelassenheit. Wir machen uns viel zu oft viel zu viel Stress wegen viel zu vieler unwichtiger Kleinigkeiten. Dabei soll das Leben doch Spaß machen! Klar – arbeiten ist ein nicht unerheblicher Teil unseres Lebens, aber warum immer alles so dramatisch sehen? Einfach mal chillen oder fünfe grade sein lassen und dann lieber in den Momenten, in denen es wirklich zählt 120% geben.
Lange Rede kurzer Sinn: Reisen hilft, den Alltag zu vergessen und mit neuen Prioritäten gesund und entspannt durchs Leben zu gehen.
In Deutschland wird viel über Migration diskutiert. Was in den großen Städten schon lange ein Thema ist, wurde durch die Flüchtlingskrise in die kleinen Städte und Dörfer der Bundesrepublik getragen. Syrien, der Libanon, Tunesien oder Marokko sind alles Länder, die man aus den Nachrichten kennt, die man aber selbst noch nie gesehen hat. Das Gleiche gilt oft auch für andere klassische Immigrationsländer wie z.B. China, Vietnam oder die Türkei. Wir sehen in Deutschland zunehmend Menschen mit anderer Hautfarbe, anderer Religion und anderem kulturellen Hintergrund auf den Straßen. Das ist gut so, denn der interkulturelle Austausch ist eine wunderbare Sache und ein großes Privileg unserer globalisierten Welt, was wir allerdings oft nur wenig zu schätzen wissen.
Auf der einen Seite freuen wir uns über exotische Restaurants mit fremdartigen Delikatessen, auf der anderen Seite wissen wir nahezu nichts über die Menschen hinterm Tresen einer Dönerbude oder im Asia-Imbiss. Wir verstehen ihre Sprache nicht und können höchstens mit ein paar schwachen Eckdaten zu ihrem Land und ihrer Kultur aufwarten.
Hier setzt der nächste positive Effekt einer Reise an: Reisen hilft gegen Ignoranz. Wer in fremde Länder fährt, sich beispielsweise die Heimat der Menschen anschaut, die nach Deutschland kommen, der entwickelt Verständnis oder zeigt zumindest Interesse an den Geschichten dieser Personen. Wer weltoffen ist und viel herumkommt, der versteht, dass das Leben in anderen Ländern weitaus beschwerlicher sein kann, als es in Deutschland der Fall ist (und ich rede jetzt nicht nur von den ganzen Kriegsgebieten, die es auf unserer Erde gibt).
Reisen bildet, reisen schafft Toleranz und öffnet den Blick für das Leben in anderen Ländern. Denn jedes Land hat seine eigene Geschichte, seine eigene Vergangenheit, das es geprägt hat. Wer sich auf Reisen begibt, lernt, dass es mehr da draußen gibt als die eigene Kultur. Diese Offenheit gegenüber Neuem führt am Ende zu einem friedlichen Zusammenleben und zu gegenseitiger Bereicherung.
Als ich das erste Mal in eine andere Kultur eintauchen durfte, war ich wie berauscht. Dieses Gefühl, Teil von etwas anderem, großem und unbekanntem zu sein, war unbeschreiblich. Ich habe mich regelrecht in ein Land verliebt, in seine Menschen, die Küche, die Natur, die Feste, die Traditionen und Geschichten. Warum mich das noch immer nachhaltig positiv beeinflusst? Weil ich mich jedes Mal an diese tolle Zeit zurückerinnere, wenn ich in den Straßen meiner Heimatstadt einen Menschen treffe, der von dort – aus meinem Lieblingsland – kommt. Was hatte ich schon für tolle Begegnungen und fantastische Momente mit Fremden, mit denen ich mich über Gott, die Welt und ihr Land unterhalten habe. Es sind diese Augenblicke, diese außergewöhnlichen Unterhaltungen, die noch Jahre nach meiner Reise für Gänsehaut auf meiner Haut und Glücksgefühle in meinem Herzen sorgen. Denn Reisen macht offen für Menschen.
Die Menschen. Sie sind 18 Jahre alt, gerade fertig mit der Schule und dürsten nach der Welt. Sie sind 24 Jahre alt, fertig mit dem Studium und wollen noch mal raus, bevor das Zahnrad der Arbeitswelt sie erfasst. Sie sind 39 Jahre alt, blicken kritisch auf die Zahl 40 und haben Angst, etwas verpasst zu haben. Sie werden 50 und stecken mitten in der Midlife-Crisis und wollen sich noch mal wild und jung fühlen. Sie sind 63 und blicken auf all die Träume, die sie sich erfüllen wollten „wenn die Zeit dafür ist“. Sie sind im besten Alter und stellen sich immer noch die eine Frage: „Wer wollte ich sein, wer dachte ich, dass ich bin, und wer bin ich geworden?“ Viele erhoffen sich vom Reisen eine Antwort auf diese Krisen, Fragen und Umbrüche im Leben.
Egal ob 18-jährige Weltenbummlerin, 50-jähriger Kreuzfahrtprofi oder 63-jährige Wandersfrau – eines haben wir alle generationenübergreifend gemeinsam: Es liegt weitestgehend an uns, unser Leben zu gestalten, Krisen zu meistern und unsere Persönlichkeit zu formen, denn: Leben ist weitaus mehr als einatmen und ausatmen. Jedes Leben ist eine ganz eigene und einzigartige Geschichte. Dabei sind es nicht nur die großen Backpackingtouren und Weltumsegelungen, die eine Lebensgeschichte nachhaltig prägen und uns reflektieren lassen. Auch kleine Reisen, Umzüge oder Spaziergänge vor der Haustür geben dir den nötigen Abstand, um über dich und dein Leben nachzudenken. Es ist vor allem die Frage nach der eigenen Identität, nach diesem „Wer bin ich eigentlich?“, die dir nach einem Tapetenwechsel vielleicht im Kopf herumspukt.
Auf jeder dieser Reisen heißt das Zauberwort Selbstfindung. Sie ist ein Versprechen, das Menschen jeden Alters an die unterschiedlichsten Orte treibt und zu Höchstleistungen anspornt (wie z.B. die Besteigung des Mount Everest oder eine Wanderung zum Nordkap). Dennoch führt sie nie so richtig zur Erkenntnis, die gute alte Selbstfindung. Ich selber war schon viel reisen, habe tolle, verrückte und auch unfassbar dumme Sachen gemacht – immer auf der Suche nach mir selbst. Absurd, denn irgendwie war ich ja immer dabei, irgendwie ging es ja die ganze Zeit um mich. Es ist das Gefühl, nicht ganz vollständig zu sein, sich selbst manchmal nicht zu verstehen und immer nach einem größeren Ganzen zu suchen, das uns in die Welt hinauszieht. Im Grunde bedeutet Selbstfindung auch Selbstakzeptanz. Zumindest für mich. Das ist eine Erkenntnis, die ich auf meinen Reisen gewonnen habe. Selbstakzeptanz, das kann man auf Reisen wunderbar lernen. Jede Reise prägt und verändert einen, von jeder Reise kommen wir mit neuen Erkenntnissen zurück. In der Ferne lernen wir uns selbst immer etwas besser kennen und lieben.
Reisen kann so viel: Man lernt, die eigenen Grenzen auszuloten und Ängste zu überwinden. Man füllt den Kopf mit Eindrücken, um im Nachhinein herauszufiltern, was man mag, was man kann und was einen glücklich macht. Denn das ist es doch, was wir uns am Ende erhoffen. Wenn wir uns selbst gefunden haben, dann sind wir ultimativ glücklich. Für mich jedenfalls ist Reisen etwas, das mich glücklich und zufrieden macht und mein Leben positiv bereichert. Ob es für dich auch so ist? Um das herauszufinden, hilft nur eines: die Koffer packen und vor die Haustüre gehen.
Wir verwenden Cookies und ähnliche Technologien, um einen sicheren und zuverlässigen Service auf unserer Plattform zu bieten sowie um personalisierte Inhalte bereitzustellen, indem wir interessenbasierte Werbung erstellen, diese messen und Tracking einsetzen sowie Analysen der Plattformnutzung für ein verbessertes Erlebnis durchführen. Indem Sie auf "Ich stimme zu" klicken, erklären Sie sich damit einverstanden. Unter “Mehr anzeigen” können Sie Ihre Einstellungen anpassen. Dort finden Sie auch weitere Informationen oder direkt in unserer Datenschutzerklärung.
Wir setzen auf unserer Seite Cookies ein. Hierbei handelt es sich um kleine Dateien, die Ihr Browser automatisch erstellt und die auf Ihrem Endgerät (Laptop, Tablet, Smartphone o.ä.) gespeichert werden, wenn Sie unsere Seite besuchen. Cookies richten auf Ihrem Endgerät keinen Schaden an, enthalten keine Viren, Trojaner oder sonstige Schadsoftware.
in dem Cookie werden Informationen abgelegt, die sich jeweils im Zusammenhang mit dem spezifisch eingesetzten Endgerät ergeben. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir dadurch unmittelbar Kenntnis von Ihrer Identität erhalten.
Der Einsatz von Cookies dient einerseits dazu, die Nutzung unseres Angebots für Sie angenehmer zu gestalten. So setzen wir sogenannte Session-Cookies ein, um zu erkennen, dass Sie einzelne Seiten unserer Website bereits besucht haben. Diese werden nach Verlassen unserer Seite automatisch gelöscht.
Darüber hinaus setzen wir ebenfalls zur Optimierung der Benutzerfreundlichkeit temporäre Cookies ein, die für einen bestimmten festgelegten Zeitraum auf Ihrem Endgerät gespeichert werden. Besuchen Sie unsere Seite erneut, um unsere Dienste in Anspruch zu nehmen, wird automatisch erkannt, dass Sie bereits bei uns waren und welche Eingaben und Einstellungen sie getätigt haben, um diese nicht noch einmal eingeben zu müssen.
Zum anderen setzten wir Cookies ein, um die Nutzung unserer Website statistisch zu erfassen und zum Zwecke der Optimierung unseres Angebotes für Sie auszuwerten. Diese Cookies ermöglichen es uns, bei einem erneuten Besuch unserer Seite automatisch zu erkennen, dass Sie bereits bei uns waren. Diese Cookies werden nach einer jeweils definierten Zeit automatisch gelöscht.
Abhängig von ihrer Funktion und ihrem Einsatzzweck ist für den Einsatz bestimmter Cookies Ihre Einwilligung erforderlich. Die Erteilung Ihrer Einwilligung erfolgt mittels eines sog. „Cookie Banners“:
Bei dem Aufruf unserer Website blenden wir ein sog. „Cookie-Banner“ ein. In unserem Cookie-Banner können Sie durch Betätigung der Schaltfläche „Ich stimme zu“ Ihre Einwilligung für den Einsatz aller einwilligungsbedürftiger Cookies auf dieser Webseite erklären. Ohne eine solche Einwilligung werden die einwilligungsbedürftigen Cookies nicht aktiviert. Durch Betätigung der Schaltfläche „Nur notwendige“ können Sie den Einsatz einwilligungsbedürftiger Cookie auch vollständig ablehnen. Diese Entscheidung wird in einem Cookie gespeichert. Ihre Cookie-Einstellungen speichern wir in Form eines Cookies auf Ihrem Endgerät, um bei einem erneuten Aufruf der Webseite festzustellen, ob Sie bereits Cookie-Einstellungen vorgenommen haben. Die meisten Browser akzeptieren Cookies automatisch. Sie können Ihren Browser jedoch so konfigurieren, dass keine Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden oder stets ein Hinweis erscheint, bevor ein neuer Cookie angelegt wird. Wo genau Sie diese Einstellungen finden, hängt von der Art Ihres Browsers ab. Die entsprechenden Einstellungen finden Sie mit der Hilfefunktion Ihres Browsers. Die vollständige Deaktivierung von Cookies kann jedoch dazu führen, dass Sie nicht alle Funktionen unserer Website nutzen können.
Die meisten Browser akzeptieren Cookies automatisch. Sie können Ihren Browser jedoch so konfigurieren, dass keine Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden oder stets ein Hinweis erscheint, bevor ein neuer Cookie angelegt wird. Wo genau Sie diese Einstellungen finden, hängt von der Art Ihres Browsers ab. Die entsprechenden Einstellungen finden Sie mit der Hilfefunktion Ihres Browsers. Die vollständige Deaktivierung von Cookies kann jedoch dazu führen, dass Sie nicht alle Funktionen unserer Website nutzen können.
Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten um unsere Dienste Ihren Bedürfnissen individuell anzupassen. Unsere Datenschutzeinstellungen können Sie sich jederzeit bequem unter Datenschutz durchlesen.
Unter Datenschutz erfahren Sie mehr über die Technologien, die wir einsetzen, um unsere Dienste zu erbringen.